Es gibt zwei Arten von TUQTULI-Workshops, offene und kuratierte. Hier erfährst Du, wo es sie schon gegeben hat.
In TUQTULI-Workshops spiegelt sich die Welt wie in einem Tautropfen. Da jede Kultur und jedes Soziotop eigene Zeichen hat, können ihr Vergleich und Diskussionen über sie das Bewusstsein schärfen.
Auf den ersten Blick geht es in TUQTULI-Workshops ganz klar darum, gemeinsam etwas Sinnvolles zu erschaffen: eine visuelle Weltsprache. Teilnehmer*innen von TUQTULI-Workshops tragen aktiv dazu bei, signs fiction wahr werden zu lassen. Bald wird jedoch klar, dass es auch darum geht, gemeinsamen Boden zu finden und zu Ausdruck zu bringen, wo wir übereinstimmen.
In TUQTULI-Workshops gestalten und testen die Teilnehmenden visuelle Vokabeln und Piktogrammatik. Und sie sind eingeladen, Zeichen aus ihrem persönlichen Lebensumfeld zu unserer fortschreitenden Sammlung von immateriellem Kulturerbe beizutragen. Ergebnisse vorangegangener TUQTULI-Workshops werden Teil von künftigen.
TUQTULI-Workshops schaffen eine Atmosphäre der Zusammengehörigkeit. Hier lernen gleichberechtigte Menschen voneinander, hinterfragen ihre eigenen Einstellungen und erarbeiten gemeinsam Lösungen. Der Austausch zwischen zwischen Menschen mit unterschiedlichen Ansichten über und mittels Tuqtuli – beispielsweise über visuelle Darstellungen von Werten – kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen.
In einer alltäglichen Dimension, die jeder kennt – visuell und verbal –, machen TUQTULI-Workshops erfahrbar, was in einer viel größeren Dimension erforderlich ist: Selbstwirksamkeit, Respekt, Offenheit. Der Wille, die eigene Einstellung, Überzeugungen und Denkweise zu überdenken.
offene TUQTULI-Workshops
Das sind ganztägige Formate auf Festivals, Konferenzen und anderen Events. Alle, die einen Stift halten können, können mitmachen. Eine unbegrenzte Zahl von Teilnehmenden kann unangemeldet vorbeikommen. Sie können solange bleiben wie sie möchten. Die jeweilige Größe der Fläche bedingt die Größe des jeweiligen TUQTULI-Teams. Team-Mitglieder sind unter anderem Mitarbeitende von kooperierenden Unternehmen und Institutionen sowie (angehende) Künstler*innen, Designer*innen, Übersetzer*innen und Linguist*innen aus der Region. Für andere Landessprachen als Englisch, Französisch und Italienisch sind auch Dolmetscher*innen im Team erforderlich.
Wir lassen unsere Mit-Gestaltenden abstrakte Begriffe wie »morgen«, »gehören« und »nur« in Zeichen übersetzen, mit schwarzen Filzstiften auf schlichtes weißes A4-Papier. Wir lassen sie einfache Sätze übersetzen wie »Wo finde ich hier bitte eine Bäckerei?« und herausfordernde wie »Diese Aufgabe ist schwierig«. Darüberhinaus übersetzen die Teilnehmenden visuelle Botschaften anderer zurück in Sprache. Auf diese Weise werden sie einer visuellen Weltsprache. Alle gelten hierbei als Autorität für ihren individuellen Erfahrungshorizont und Kommunikationsstil.
Je nach Kontext können unsere Teilnehmenden ihre piktographischen Lieblings-Botschaften auf Beutel, Kleidung, Poster, Einladungs- und Glückwunschkarten übertragen und in ihr Leben mitnehmen.
Alle neuen Vorschläge für visuelles Vokabular und eine Piktogrammatik hängen wir an die Wände. Nach und nach werden diese übersät mit neugierig machenden piktographischen Botschaften, die neue Teilnehmende anziehen.
Die Kreativität aller Teilnehmer*innen zu nähren ist uns extrem wichtig. Ebenso wie ihre Diversität. Alle Weltsichten sind hier willkommen! Wir ermutigen sie, ihre individuellen Wahrnehmungen und Ideen in (Folgen von) Zeichen selbstbewusst auszudrücken. So erfahren unsere Teilnehmer*innen, dass wir alle schon TUQTULI können – vorausgesetzt, wir sind offen für die Sichtweisen anderer.
Ihr seid an einem offenen TUQTULI-Workshop interessiert?
kuratierte TUQTULI-Workshops
Das sind Formate an Hochschulen, Schulen und anderen Institutionen, für Unternehmen, Organisationen, Vereine, öffentliche Träger und andere Gruppierungen.
Kuratierte TUQTULI-Workshops werden gegeben von Juli. Sie können von drei Stunden bis zwei Wochen dauern. Termine vereinbaren wir entsprechend für Gruppen bis zu 30 Personen. Ein bis zwei Mitarbeitende der jeweiligen Unternehmen und Institutionen sind als zusätzliche Team-Mitglieder mit ergänzendem Wissen willkommen. Für andere Landessprachen als Englisch, Französisch und Italienisch sind auch Dolmetscher*innen im Team erforderlich.
Kuratierte TUQTULI-Workshops sind zugeschnitten auf den jeweiligen Zusammenhang und Bedarf.
- An Hochschulen in den Bereichen Kommunikationsdesign, Kommunikationswissenschaft, Kunst, Linguistik, Philologie, Semiotik, Medizin, Ethnologie, Archäologie, Sozialarbeit und Sozialpädagogik liegt der Fokus auf Forschung und Weiterentwicklung des Kommunikationsprinzips TUQTULI.
- Für Sprachlehrer*innen ist TUQTULI als Unterrichtstool interessant.
- Für Logopäd*innen stellt TUQTULI eine Erweiterung ihrer Arbeitsmethodik dar.
- Schulen und andere Einrichtungen buchen TUQTULI-Workshops als neuartiges (Bildungs-)Format, das Jugendlichen einen Schutzraum bietet, in dem diese ihre Gefühle und Ansichten non-verbal zum Ausdruck bringen und Lernstoff auf einer visuellen Ebene erkunden können.
- Menschen, die mit Geflüchteten und Migrant*innen arbeiten, bekommen mit TUQTULI eine Verständigungsalternative an die Hand.
- Öffentliche Träger eröffnen damit eine temporäre Denkwerkstatt, in der es um die Welt-Anschauungen und Perspektiven der unterschiedlichsten Menschen geht.
- Für Mediziner*innen und Apotheker*innen bietet TUQTULI für die Verständigung mit Patient*innen an, für deren Sprache es keine Übersetzungs-App gibt.
- Firmen buchen TUQTULI-Workshops als teambildende Incentives, für Führungskräfte-Tagungen und als Abgleich-Tool für ihre internationalen Teams, das deren Mitgliedern erlaubt, sich auf einer anderen Ebene als der verbalen auf überraschende Weise zu verbinden.
Gemeinsam betrachten, würdigen, hinterfragen, üben und entwickeln wir in kuratierten TUQTULI-Workshops piktografische Kommunikation in ihrer ganzen Vielfalt. Wir übersetzen Begriffe, ganze Sätze und Texte. Wir diskutieren die verschiedenen Vorschläge und das, was Teilnehmende früherer Workshops bisher entwickelt haben. Wir verhandeln spezifische Themen via TUQTULI und wenden TUQTULI auf bestimmte Kontexte an.
Ihr seid an einem kuratierten TUQTULI-Workshop interessiert?